Freitag, 28. Dezember 2018

Rezi: Medusas Fluch

>Emily Thomsen



Seitenanzahl: 196
Preis: 12,00 €
Genre: Fantasy
Teil 1 der Reihe
978-3-95991-171-9
Erscheinungsdatum: 15.03.2018


Worum geht es?

Medusa wird von ihrer Mutter Gaia verflucht: Jeder Mann, den sie liebt, erstarrt zu Stein. Sie muss mit ansehen, wie ihre große Liebe stirbt, und zerbricht beinahe daran. Das will die junge Gorgone nie wieder ertragen müssen. Sie entscheidet sich für ein abgeschiedenes Leben in der Menschenwelt. Nach Jahrhunderten der Einsamkeit begegnet ihr der geheimnisvolle Jendrik, dem sie sich nicht entziehen kann und Medusas Fluch erwacht vom Neuem.

Meine Meinung


Jeder kennt die Geschichte von Medusa, die Göttin mit den Schlangenhaaren deren Blick dich zu Stein erstarren lässt. In dem Buch finden wir heraus, dass das totaler Quatsch ist. Willkommen zu Medusas wahrer Geschichte!

Die fehlende Zuneigung in der Götterwelt, eine herrische Mutter und eine Liebe die nicht toleriert wird sorgten für Kummer. Nein, Medusa hatte es nicht leicht. Ihre große Liebe wird durch einen Fluch getötet, der ihr von ihrer eigenen Mutter aufgehalst wurde. Zu sehen wie das Leben aus den Augen ihres Liebsten erlosch brachte Medusa schlussendlich dazu der Götterwelt für immer den Rücken zu kehren und damit auch ihren Platz als Thronerben.

In der Menschenwelt schwört Medusa, die sich von nun an Marie nennt, den Männern ab. Doch wie lange kann man die Einsamkeit aushalten? Nach dem ein oder anderen Ausrutscher ist sich Marie sicher das ihretwegen keine weitere Seele sterben soll. Sie hält sich strickt von Männern fern, spielt die Eisprinzessin oder mimt eine gleichgeschlechtliche Beziehung mit ihrer besten Freundin Tessa. Es hätte klappen können, wenn da nicht diese eine Kreuzfahrt mit einem ganz besonderen Gast gewesen wäre.

Der Schreibstil ist wunderbar flüssig und leicht zu lesen. Die Kapitel werden entweder aus der Sicht von Medusa oder Marie erzählt, welche im Grunde ein und die gleiche Person ist. Das besondere ist für mich die zwei unterschiedlichen Zeitstränge. Medusa erzählt aus ihrer Vergangenheit in der Göttwelt während Marie uns aus der Gegenwart erzählt. Die Kapitel haben eine angenehme Länge und insgesamt kann ich sagen, dass ich nur so durch die Seiten geflogen bin. 

Das Augenmerk der Geschichte liegt für mich ganz klar auf Medusa/Marie und deren Mutter Gaia, was für mich an der Ausarbeitung der Charaktere ersichtlich wurde. Während sich für diese beiden Figuren sehr viel Zeit genommen wurde blieben die Nebencharakteren wie Tessa und Jendrik auf der Strecke. Medusa und ihre Mutter sind sehr facettenreich und durchleben eine große Entwicklung im Buch wogegen Tessa und Jendrick quasi auf der Stelle tapsen. Dadurch sind sie beliebig austauschbar und eine Bindung kann so nicht hergestellt werden.

Die Entwicklung der Liebesgeschichte ist alles andere als glaubwürdig. Eben hat es noch Körbe geregnet und plötzlich liegen sie sich schmachtend in den Armen und beteuern ihre ach so große Liebe. Nein, das ging mir definitiv viel zu schnell. 

Spannung war auf jeden Fall gegeben. Obwohl mich die Sicht aus Medusas Perspektive sehr viel mehr interessiert hat. Was daran liegt, dass ich die griechische Mythologie total ansprechend finde und jedem weiteren Kapitel aus der Vergangenheit entgegengefibert habe.

Fazit

Das Buch lässt mich mit gemischten Gefühlen zurück. Die Handlung war mir zu rasant, die Liebe wirkte zu gekünstelt, die Nebencharaktere zu fad. Medusa als Protagonistin war, genau wie Gaia in ihrer Rolle als Herrscherin und Mutter, sehr überzeugend. Insgesamt war das Buch ok, mehr aber auch nicht.



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