Freitag, 24. März 2017

Rezi: Wenn der Sommer stirbt

> C.L Wilson


Verlag: Bastei Lübbe
Seitenanzahl: 414
Preis: 9,99€
Genre: Fantasy
Reihe: Band 2 der Mystral Reihe
Erscheinungsdatum: 16/07/2015


Worum geht es?

Tödliche Intrigen, verlorene Herzen und ein dunkles Schicksal



Erst seit einigen Wochen herrscht Frieden zwischen den Reichen Sommergrund und Winterfels, besiegelt durch die Ehe von Sommerprinzessin Chamsin und Wynter Atrialan, dem Winterkönig. Doch der Frieden währt nicht lange. Zu Beginn des Krieges hat Wynter das Eisenherz, die Essenz eines dunklen Gottes, in sich aufgenommen. Und diese Magie droht nun, ihn zu verschlingen und in einen Todesgott zu verwandeln, eine Bedrohung, schlimmer als alles, dem sich Sommer- und Winterländer je gegenübersahen …

Meine Meinung


Schreibstil: C.L. Wilsons Schreibweise ist sehr angenehm zu lesen. Sie schreibt sehr beschreibend und detailliert, so kann man sich die Orte und Handlungen sehr gut vorstellen. Außerdem knüpft die Geschichte nahtlos an dem Ende des ersten Buches an. Der Einstieg fiel mir leicht. Sehr gut fand ich auch das noch bevor die Geschichte losging, ein Verzeichnis der Charaktere aufgelistet war so konnte man sich noch mal den ein oder anderen vergessenen Protagonist in Erinnerung rufen. Klasse war auch die wunderschöne Karte auf der Innenseite der Broschur.

Setting: Die Orte haben es mir alle angetan! Die Kulisse ist traumhaft und abwechslungsreich. Da ich den Winter sowieso liebe fand ich es toll, dass das ganze Buch in Winterfels spielt.

Handlung: Der zweite Band hat ein bisschen mehr Action als Romantik als der Vorgänger. Gerade deswegen ist es von vorne bis hinten spannend und kaum bis gar nicht langweilig. Ein Ereignis jagt das nächste. Ungeahnte Bedrohungen stehen vor der Tür. Mit vereinter Kraft kämpfen Chamsin und Wynter dagegen an. In Band 2 geht es ans Eingemachte. Intrigen stören die junge Liebe nicht nur, es bringt sie sogar an der Schwelle des Todes. Eiskreaturen aus den frostigen Bergen ziehen in die Dörfer und töten die Einwohner. Doch wer ist daran Schuld? Zu allem Übel steht auch noch eine Invasion einer feindlich gesinnten Arme auf dem Plan. Ich bin ein großer Fan von Kriegsszenen und ich muss sagen, dass mir die Schlacht super gefallen hat. Einer kleiner Kritikpunkt meinerseits ist, dass auf der „guten“ Seite keine Verluste gemacht worden sind, das ist relativ unrealistisch oder? Das Ende hat mir sehr gut gefallen!

Charaktere: Die Hauptcharaktere machen beide eine sehr große, positive Verwandlung. Chamsin hat sich nicht nur in ihrer Beziehung zum Wynterkönig weiterentwickelt, sondern auch als Herrscherin und als Individuum. Wynters Charakterisierung gefällt mir auch sehr, er lässt immer mehr Menschlichkeit und Wärme durchsickern. Durch die Sichtwechsel im Buch bekommt man einen sehr schönen Eindruck der Gedanken und Gefühlen der beiden. Bei den Nebencharakteren fand ich es gut, dass so mancher für eine überraschende Enthüllung gesorgt hat.

Fazit


Das Buch oder besser gesagt die beiden Bücher kann ich jedem empfehlen der auf Romantasy gepaart mit purer Action steht. Die Welt wird euch hoffentlich ebenso in den Bann ziehen wie mich. Und die Charaktere werden auch garantiert auch verzaubern. Wer sich noch nicht verabschieden möchte von Chamsin und ihren Schwestern, dem kann ich fröhlich mitteilen, dass C.L. Wilson die Reihe weiterführen wird. Der 3. Band kommt im englischen am 31.10.2017 raus unter dem Titel „The Sea King“. Ich hoffe das er dann spätestens nächstes Jahr auf deutsch erhältlich ist. Ich freue mich so sehr darauf. Ich kann es kaum erwarten über Frühling, Sommer, Herbst und ihren Liebesleben zu lesen. Besonders der Prinz von Calberna hat es mir angetan, deshalb freue ich mich noch mehr auf den Folgeband. Denn die Calbernianer tragen Frauen auf Händen und hüten sie wie ihren Augapfel, so muss das sein. ;)

„Unsere Abmachung ist nichtig. Ein Mann, der eine Frau – noch dazu seine eigene Verwandte – mit so wenig Achtsamkeit oder Ehre behandelt, ist ein Mann, dem man nicht trauen kann, Myerina.“

Seite 370, Prinz Dilys Merimydion



Freitag, 17. März 2017

Rezi: das Apfelkuchenwunder - oder die Logik des Verschwindens

> Sarah Moore Fitzgerald


Verlag: Fischer
Seitenanzahl: 249
Preis: 14,99€
Genre: Jugendbuch
Reihe: Einzelband
Erscheinungsdatum:
20/08/2015

Worum geht es?


Es ist kein normaler Apfelkuchen. Wenn man das erste Stück gegessen hat, weiß man, dass alles wieder gut wird.


Warum bist du gegangen, ohne dich zu verabschieden? Ich glaube nicht, dass du tot bist! Oscar, komm zurück! Oscar ist Megs bester Freund. Er hat ein besonderes Gespür für seine Mitmenschen und ist mit seinem Apfelkuchen stets zur Stelle, wenn er gebraucht wird. Doch als er selbst Hilfe braucht, ist Meg am anderen Ende der Welt. Und auch sonst niemand für ihn da. Oscar verschwindet spurlos - und alle befürchten das Schlimmste. Alle, bis auf Meg. Sie ist fest entschlossen herauszufinden, was wirklich passiert ist ...

Meine Meinung


Schreibstil: Die ausdrucksstarke und mit Emotionen vollgepackte Schreibweise lässt die Seiten quasi an einem vorbei fliegen, wodurch man das sowieso schon dünne Buch schnell ausgelesen hat. Die Kapitel sind in 20 appetitliche Stücken Apfelkuchen geteilt. Was mir auch aufgefallen ist, dass das Cover sehr auf den Inhalt des Buches abgestimmt ist, das gefällt mir sehr gut und ist mir in diesem Verhältnis schon länger nicht mehr ins Auge gesprungen.

Handlung: Berührende Geschichte über Freundschaft, erste Liebe, Anderssein und einen magischen Apfelkuchen, die mit unterschiedlichen Emotionen, Stolpersteinen und einigen Wirrungen versehen wurde. Die Handlung ist sehr interessant und spannend geschrieben. Gleich mit der 1. Seite taucht man mitten ins Geschehen ein. Die Geschichte ist aus 2 Sichten geschrieben, die man gut auseinander halten kann. Das Buch zeigt uns, dass es nicht schlimm ist anders zu sein. Außerdem lehrt es uns etwas über Loyalität, die Hoffnung nicht aufzugeben und vor allem erzählt es uns was wahre und falsche Freundschaft ist.

Setting: Hauptsächlich spielt das Buch im schönen Irland, aber auch Neuseeland wird erwähnt. Die Orte werden nicht zu sehr beschrieben, so dass viel der Fantasie übrig bleibt.

Charaktere: Die Charaktere sind außergewöhnlich gut, super ausgearbeitet. Von manchen hätte ich gerne noch mehr gewusst. Oskar ist ein ganz netter Junge, der immer etwas Nettes zu sagen hat. Er ist schon fast zu nett, besonders als alle anderen eher weniger freundlich zu ihm waren, konnte ich nicht verstehen wie man da als "Opfer" so locker bleiben kann. Ansonsten verzaubert Oscar jeden mit seiner ganz besonderen Art. Meg ist ein hübsches Mädchen, welches nicht ganz so naiv und gutgläubig durch die Welt zieht, wie ihr bester Freund.Sie ist Oscar gegenüber sehr loyal und gibt die Hoffnung nicht auf ihn am Ende doch noch zu finden. Paloma gegenüber verhält sie sich sehr viel besser als Oscar. Wenn ich Meg wäre, hätte ich Paloma fertig gemacht. Eine kurze Zeit über ist Meg, wie jedes Mädchen und jede Frau, eine kleine eifersüchtige Bitch. 

"Das war billig und gemein von mir, ich weiß. Oscar war magisch, und sein Kuchen war es auch. Alle hätten das wissen sollen, vor allem ich. Aber ich war eifersüchtig, und ich wollte ihm weh tun, ich wollte ihn kleinmachen, weil er mich nicht richtig mochte"

Seite 116

Fazit


Das Buch kann ich jedem empfehlen, der was nettes, kleines für zwischen durch sucht. Die Geschichte ist packend und unterhaltend, die Charaktere haben ihre Herzen am rechten Fleck und der Schreibstil ist auch toll, also gibt es keinen Grund es nicht zu lesen. Was mir gefehlt hat, war der tiefere Bezug zu den Protagonisten. Ich hätte sie schrecklich gerne noch etwas besser kennen gelernt. Ein Kritikpunkt wäre außerdem noch für mich, dass Oscar als Mobbingopfer kein anderen Ausweg gefunden hat als sich umzubringen bzw. es zu versuchen. Ich finde das ist der völlig falsche Weg mit so einer Situation umzugehen. 

"Ich fühlte mich leicht. Ich fühlte mich schwer, Ich fühlte mich langsam. Ich fühlte mich schnell. Alles in ganz rascher Abfolge. Aber ich konnte nicht denken. Da war nur die ziemlich entspannte Vorstellung: Gleich war alles vorbei. Die Panik war verschwunden. Ich musste keinen Entschluss mehr fassen. Nie mehr."

Seite 124



Dienstag, 14. März 2017

Rezi: Ghetto Bitch

~ Gernot Gricksch



Verlag: Dressler
Seitenanzahl: 319
Preis: 14,99€
Genre: Jugendbuch
Reihe: Einzelband
Erscheinungsdatum: 09/05/2016



Worum geht es?


Nele mag ihr Leben. Mit ihrer Mutter versteht sie sich super und um ihren Freund Daniel beneiden sie alle Mädchen der Schule im schicken Hamburger Villenviertel. Auch ihre beste Freundin Svantje ist immer an ihrer Seite, ob nun bei coolen Poolpartys oder auf Shoppingtrips. Doch dann stirbt Neles Vater unerwartet und hinterlässt nichts als Schulden. Nele, ihre Mutter und ihr Bruder Timo müssen in eine Hamburger Hochhaussiedlung ziehen. Nele fühlt sich wie auf einem fremden Planeten: Wenn sie nicht weiter von einem Fettnäpfchen ins nächste stolpern will, muss sie schnell herausfinden, wie man eine echte Ghetto Bitch wird ... Und vielleicht kann Nele so auch den coolen Skater Rick beeindrucken?

Meine Meinung


Schreibstil: Das Buch ist leicht zu lesen. Der Schreibstil ist locker und lehnt sich an die "Ghettosprache" an. Teilweise echt absurd was manche Protagonisten für Wortakrobaten sind. Trotzdem ist es, angenehm zu lesen. Die Schrift ist relativ groß, sodass man zügig voran kommt und es sehr schnell durchgelesen hat.

Handlung: Wir starten mitten im Gesehen, mit Nele und ihren Freunden auf einem Konzert von Lisa T. aka Ghetto Bitch. Schnell kommt düstere Stimmung auf, denn mitten in der Nacht wird Neles Familie davon in Kenntnis gesetzt, dass ihr Vater verstorben ist. Schnell wird klar, dass das schöne, teure Leben im Villenviertel nicht mehr finanzierbar ist, denn Neles Mutter arbeiten nicht (und hat noch nicht mal eine Ausbildung). Während Nele und ihre Mutter eine riesen Lüge planen freut sich Timo (Neles Bruder) schon darauf, aus Poppenbüttel zu entkommen. Mit den plötzlichen Veränderungen kämpft jeder für sich alleine. Henriette versucht einen Job zu bekommen, mit dem sie die Familie ernähren kann. Nele will einfach nur weg aus Steilshoop während Timo sofort Anschluss findet. Aber sind das wirklich wahre Freunde? Danach plätschert die Geschichte vor sich hin, bis Nele Rick kennen lernt und sich gleichzeitig mit Ginny befreundet. Ab da wird es dann richtig spannend, denn mit den beiden erlebt man viel!

"Sie ist die Queen der Hood
Was sie macht, macht sie good
Sie ist tough, sie ist Street
Sie lebt nach ihrem eigenen Beat."
Seite 10


Setting: Das Setting kann sich wahrscheinlich jeder gut vorstellen. Auf der einen Seite steht die teure Villa im schicken Vorstädchen und auf der anderen Seite eine Hochhaussiedlung mit Graffiti beschmiert. Insofern ist es nicht weiter schlimm, dass die Orte nicht haargenau beschrieben werden.

Charaktere: Ich muss sagen, dass ich nicht der größte Fan von den Protagonisten bin. Nele kommt mir am Anfang wie ein Prada-püppchen vor. Im Laufe der Geschichte entwickelt sie sich allerdings weiter und ist am Ende eine völlig andere. Trotzdem kann nur wenige ihrer Gedanken und Handlungen teilen bzw. nachvollziehen. Timo ist mein Lieblingscharakter. Trotz seinem vielen Geld am Anfang, bleibt er bodenständig. Leider wird er ausgenutzt und in die Opferrolle gezwungen, was mir weniger gut gefällt. Meiner Meinung gibt es immer eine Lösung sich zur Wehr zu setzten, egal ob es neureiche Bubis sind oder Gangster-Ghetto-Proleten. Ginny ist jemand der nicht auf den Mund gefallen ist. Sie weiß sich zu wehren und steht loyal hinter ihren Freundinnen auch wenn ihre Sprache oft herb ist. Rick geht für mich gar nicht! Ich kann nicht verstehen was an einem kiffenden Möchtegernhelden so toll ist.

Fazit


Trotz meiner mangelnden Sympathie für viele Charaktere schneidet das Buch sehr gut ab. Ich finde es toll, dass sich das Buch mit aktuellen Themen, wie Zwangsheirat, Arm-Reich-Verhältnissen und Drogen beschäftigt. Außerdem gefällt mir die Erzählerperspektive und das abwechselnd über Nele und Timo berichtet wird. Manche Dinge haben mir leider gefehlt z.B. die Aufklärung des Todes von Neles Vater sowie die Beerdigung. Ich finde außerdem, dass die Geschichte gar nicht so sehr an den Haaren herbei gezogen ist, denn sein Vermögen kann man schneller verlieren als einem lieb ist. Plötzlich stehst du da, in der Plattenbausiedlung, mit deinen goldenen Guccipumps, und weißt nicht weiter. 🤣 Das Buch ist was für Zwischendurch, aber es ist kein Muss.