Sonntag, 1. März 2020

[Rezension] Mr. Widows Katzenverleih

> Antonia Michaelis


Verlag: Knaur
Seitenanzahl: 448
Preis: 19,99 € (Hardcover)
Genre: Roman
Einzelband
978-3-426-52096-3
Erschienen: Oktober 2017

Worum geht es?

In seinem alten Haus mit dem verwunschenen Garten mitten in der Großstadt verleiht der alte Mr. Widow samtpfotige Stubentiger an Menschen, die zu viel oder auch zu wenig haben, um das sie sich sorgen müssen. Je nach Bedarf verbreiten seine Katzen von Behaglichkeit bis Chaos vor allem eines: Glück. Eines Abends entdeckt Mr. Widow in einer Mülltonne neben einem Wurf neugeborener Kätzchen eine schwangere junge Frau, und auf einmal sieht er sein beschauliches Leben auf den Kopf gestellt. Denn vor irgendetwas scheint die junge Frau auf der Flucht zu sein.

Quelle: Knaur Verlag

Meine Meinung

Das Buch hat mich optisch und vom Klappentext sehr angesprochen. Aus diesem Grund durfte es aus der Bibliothek mit nach hause und erst dort habe ich mir die Autorin angesehen. Antonia Michaelis gehört nicht gerade zu meinen Lieblingen. Ich habe bereits mehrere ihrer Bücher gelesen und feststellen müssen das sie nichts für ich waren. Der Katzenverleih allerdings konnte mich bei Weiten mehr überzeugen als ihre anderen Werke.

Nancy wird in einer düsteren, kalten Nacht von Mr. Widow im Müllcontainer gefunden, zusammen mit mehreren kleinen Kätzchen. Der alte Widow nimmt sowohl Mensch als auch Tier unter seine Fittiche ohne viele Fragen zu stellen. Schnell werden die beiden Zweibeiner warm miteinander und arbeiten zusammen mit 40 Katzen bei 'Mr. Widows Katzenverleih'. Dieses Unternehmen ist ganz besonders. Menschen leihen sich Katzen für eine bestimmte Zeit aus oder bekommen zu diesem Zweck vom Arzt ein Rezept ausgestellt. Das ist schon merkwürdig genug aber es kommt noch dicker. Nicht die Menschen suchen sich eine Katze aus sondern andersrum. Die Katzen entscheiden zu welchem Menschen sie gehen wollen und werden niemals zu irgendetwas gezwungen. Bei Mr. Widow können sich die Tiere individuell entfalten und müssen keinem Ideal entsprechen. Diese Freiheiten ermöglichen viele komische Situationen und Geschichten. Während beim Katzenverleih der normale Wahnsinn regiert wird Nancy von ihrer Vergangenheit eingeholt. Schließlich saß sie nicht grundlos im Müllcontainer versteckt. Dieser Grund kommt immer näher und macht auch nicht vor den Katzen und Mr. Widow halt.


Der Schreibstil hat mir nicht so gut gefallen. Für mich war die Geschichte kaum spannend obwohl es viele Situationen dafür gegeben hätte. Außerdem ist mir der Stil viel zu beschreibend aber das bin ich von der Autorin schon gewohnt. Die Handlung plätschert also vor sich hin während hier und da mal eine Erinnerung aus der Vergangenheit von Nancy aufblitzt. Zum Ende hin wurde für mich immer deutlicher wie der Schluss sein würde und so kam es dann auch.


Die Figuren fand ich ganz merkwürdig, komisch, eigenartig auf eine schlechte Art. Alle sind einfach total verschroben und mit ihren Allüren kam ich überhaupt nicht klar. Besonders Nancy war ein einziges Rätsel für mich. Ich konnte sie kaum verstehen oder ihre Handlungen nachvollziehen. Ähnlich ging es mir mit dem unbekannten Künstler Ron oder die verschiedenen Kunden vom Katzenverleih. Dies meisten machten den Eindruck als könnten sie ihr Leben nicht stemmen obwohl fast alle erwachsen waren.


Die Katzen und Mr. Widow waren dafür grandios. Mr. Widow ist ein alter, englischer Mann. Auch er war eigenartig, aber auf eine gute Weise. Ihn konnte ich verstehen und seine Beweggründe waren mir nicht fremd. Die Katzen waren ein Fest! Es hat so viel Spaß gemacht zu lesen wie sie irgendein Blödsinn anstellten. Außerdem sind alle unterschiedlich, individuell und ganz besonders. Hast du schon mal von einer Katze gehört die bevorzugt auf Köpfen sitzt und den Namen Pelzmütze trägt? Oder kennst du eine Katze die nur Gurken frisst und daher Gurke heißt? Nicht? Dann wirst du sie hier kennen lernen und noch viele weiteren Samtpfoten, die dein Herz im Sturm erobern werden.

Fazit

"Mr. Widows Katzenverleih" hat mir gut gefallen obwohl ich den Charakteren, mal wieder, nichts abgewinnen konnte. Auch der Schreibstil konnte mich nicht so wirklich von sich überzeugen aber die Katzen haben vieles rausholen können. Die Samtpfoten wurden ganz toll charakterisiert und authentisch dargestellt. Besonders als 'Besitzer' eines Katers konnte ich die ein oder andere Parallele sehen. Insgesamt hat mir dieses Buch von Antonia Michaelis mit Abstand am Besten gefallen!


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