Sonntag, 28. Juli 2024

[Rezension] Aber vielleicht wird auch alles gut


KLAPPENTEXT

Emilia ist fast dreißig, single, mittelmäßig glücklich – ach ja, und sie leidet unter einer Angststörung. Alles fällt ihr schwer: vom Einkaufen gehen über soziale Kontakte bis hin zu einem „normalen“ Beruf. Am liebsten verkriecht sie sich in ihrer Wohnung und blendet die Welt aus. Doch dann stellt ihre Schwester ihr ein Ultimatum: Entweder du machst eine Therapie, oder ich rede nie wieder mit dir! Also überwindet Emilia sich und wagt sich hinaus in die Welt. Im Wartezimmer ihres neuen Therapeuten sitzt ausgerechnet Jack, dem sie eigentlich nie wieder begegnen wollte. Und wie es kommen muss, landen die beiden durch eine Verwechslung in einer Paartherapie. Plötzlich ist Emilia gezwungen, sich ihren Ängsten ein für alle Mal zu stellen.
BUCHINFOS

Autor/in: Lea Melcher | Einzelband | Seiten: 352 | Einband: E-Book | Erschienen: Juli 2021 | EAN 978-3-492-99979-3 | Preis (D): 9,99 € | Verlag: PIPER

MEINE MEINUNG

Emilia hat es nicht leicht im Leben. Ihre Mutter scheint sie schon länger aufgegeben zu haben, ihr Stiefvater ist eher der passive Typ und ihre Schwester ist durch einen Fauxpas von Emilia so sauer auf sie, dass beide nicht mehr miteinander reden. Emilia ist fast allein nur ihr süßer Kater Oskar hilft ihr durch den Alltag. Em hat eine Angststörung was mehrere Auslöser hat aber besonders ein Ereignis von vor vier Jahren beschäftigt sie in der Gegenwart noch sehr, immerhin hat sie dadurch ihre beste Freundin Merle verloren. Sie beschließt, dass endlich der Tag gekommen ist an dem sie sich Hilfe sucht. In der Praxis eines Therapeuten trifft sie unerwartet auf Jack, was sie völlig schockiert. Und dann landen die beiden auch noch durch einen Zufall als falsches Ehepaar in einer Paartherapie. Wer Jack ist? Ein Bekannter der ziemlich viel mit dem Ende ihrer Freundschaft zu Merle zu tun hat. Auch ihn lassen die Geister der Vergangenheit nicht los. Sie beschließen den Schein zu wahren und geben sich weiterhin als Ehepaar aus, was das für Folgen hat konnten sie nicht wissen.

Ich mag den Schreibstil von Lea Melcher sehr gern. Er ist fluffig und leicht zu lesen trotz der Ernsthaftigkeit der angesprochenen Themen. Außerdem hat mir das Buch durch die herbstliche Jahreszeit einfach einen cozy Vibe gegeben. 

Ich selbst hatte noch nie mit Angststörungen, Panikattacken oder Depressionen zu tun deshalb kann ich nicht beurteilen inwieweit die Schilderungen realistisch sind, aber für mich wirkte es schon sehr authentisch. Vor allem da die Autorin eigene Erfahrungen in den Bereichen gesammelt hat wird sie wissen worüber sie schreibt. 💝

Was mich persönlich sehr abholen konnte sind die teilweise toxischen Beziehungen innerhalb der Familie. Das ist bei beiden Protagonisten ein großer Ding. Die Hintergründe von Jack hätte ich gern noch etwas genauer kennen gelernt. Allgemein bleibt seine Vergangenheit im Vergleich mit Emilia eher blass.

Die Figuren sind wirklich gut ausgearbeitet, wobei natürlich nicht jeder gleich viel im Rampenlicht stehen kann. Emilia habe ich sehr gut kennen gelernt doch zu Jack und Lara hätte ich noch die ein oder andere Frage.

Als Besonderheit möchte ich unbedingt auch noch die vielen tollen Zeichnungen in dem ganzen Buch hervorheben, da hat sich Lea echt viel Mühe gegeben! 😍

Das Ende bleibt etwas offen aber ich finde es sehr gut gelöst.

FAZIT

Ich mag den Schreibstil von Lea Melcher sehr gern, weil er bei mir bisher immer eine urgemütliche Stimmung aufleben lässt. Die Geschichte von Emilia finde ich sehr wichtig. Psychische Erkrankungen sollten kein Tabu Thema sein, sondern viel präsenter im Alltag angesprochen werden. Außerdem lohnt sich das Buch alleine schon für die tollen Illustrationen! Klare Empfehlung von mir. 

BEWERTUNG


REIHENINFORMATION
 
Einzelband

ÜBER DIE AUTORIN

Lea Melcher ist eine Mainzer Illustratorin und Autorin. Nach einem Frühstudium der Literaturwissenschaft studierte sie Film und Fernsehjournalismus und absolviert momentan ihren Master in Mediendramaturgie. Sie ist großer Katzenfan und lebt mit ihren eigenen flauschigen Begleitern in Mainz. Auf Instagram teilt sie unter @leamelcher illustrierte Einblicke in ihr Leben, ihre Gedanken und Gefühle – und in den Kampf gegen eine Angststörung.

Quelle: PIPER

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